Perfektionismus überwinden:

5 Tipps für mehr Leichtigkeit

Lesedauer: 4 Minuten
geschrieben von Julia

Eine weit verbreitete Meinung besagt, dass Perfektionismus die Charaktereigenschaft schlechthin sei. Denn wer alles perfekt macht, macht es doch genau richtig. Nicht wahr? Falsch gedacht!

Lass uns Klartext reden: In diesem Beitrag erfährst du wieso genau das nicht unbedingt der Wahrheit entspricht. Auch decke ich auf, was es mit dem Perfektionismus auf sich hat und wieso er mehr Schaden als Nutzen mich sich bringt.

Zugleich bekommst du 5 Tipps mit auf den Weg, wie auch du deinen Perfektionismus überwinden kannst und so zu mehr Leichtigkeit und Freude im (Business)Alltag findest. Ready? Let’s go!

Inhaltsverzeichnis


Was es mit dem Perfektionismus auf sich hat und wie du ihn erkennst

First things first - es ist keines Wegs das Gleiche, wenn es dein Anspruch ist etwas sehr gut zu machen und du dein aller Bestes gibst oder ob du dem Perfektionismus verfallen bist.

Wenn du bestrebt bist gute Leistungen zu erzielen, so stellst du, in der Regel, deinen Wert nicht in Frage und bist demnach in dir selbst gefestigt. Du verbindest deinen Selbstwert nicht mit deinen erbrachten Leistungen.

Perfektionist:innen hingegen sind der Meinung, sie müssten perfekt sein um anerkannt zu werden. Sie suchen nach Bestätigung im Außen. So ist Perfektionismus ein ausgeprägtes Streben nach Fehlerfreiheit und Vollkommenheit. Doch wer ist schon fehlerfrei und vollkommen? Genau, niemand!

Doch woran erkennst du, ob du bereits in der Perfektionismus-Falle sitzt? 

Ein Anzeichen für Perfektionismus ist beispielsweise das Denken in Schwarz-Weiß-Schubladen: „Wer nicht alles perfekt macht, macht es automatisch falsch!“ ist ein Paradebeispiel für ein solches Denken. Aus dieser Perspektive wird normalen menschlichen Fehlern ein viel zu hohes Gewicht verliehen. 
Auch ist es keine Seltenheit, dass Perfektionist:innen erst gar keinen Anfang finden. Der Anspruch ist so hoch, dass das Ziel sowieso unerreichbar erscheint. Somit wagen Perfektionist:innen oft nicht einmal den ersten Schritt. Schade, oder?
Ein weiteres Anzeichen ist, dass der Selbstwert anhand von Erfolgen, erbrachten Leistungen oder dem äußeren Erscheinungsbild gemessen wird. Nicht selten, verfallen Perfektionist:innen einem übermäßigem Drang perfekt auszusehen. Und wir wissen beide wo das hinführt…
perfektionismus überwinden frau vor laptop überfordert
Erkennst du dich wieder? Überfordert, gestresst, unzufrieden - jetzt deinen Perfektionismus überwinden

Doch wieso tritt Perfektionismus eigentlich auf und gerade dann, wenn ihn wirklich niemand gebrauchen kann?

Perfektionismus kommt meist dann ins Spiel, wenn es um etwas für dich Wichtiges geht. Er macht sich zum Beispiel in Form von übertriebener Vorbereitung, Kontrollzwang und ständigem wiederholen und verbessern bemerkbar.

Meist erkennst du ihn daran, dass du Probleme hast eine Aufgabe abzuschließen, da sie ja noch nicht gut genug bzw. perfekt ist. Du nimmst hier noch eine Änderung vor und kontrollierst dort nochmal das Ergebnis. Das ist nicht nur ineffizient, sondern raubt dir auch viel deiner wertvollen Energie. 

„Have no fear of perfection - you will never reach it.“ - Salvador Dalí

Wieso Perfektionismus dir mehr Schaden als Nutzen zufügt 

Perfektionismus hat erst einmal keine bösen Absichten. Er möchte dich vor Fehlern, dem Scheitern oder gar deiner unterbewussten Angst vor Ablehnung bewahren. Ihm ist nunmal besonders wichtig, dass alles peinlichst genau und fehlerfrei abläuft. 

Grundlegend ist dies also keine schlechte Eigenschaft, doch der übertrieben hohe Anspruch an die eigene Person kann zu einer sehr schweren Last werden. 

Deshalb gilt es zu erkennen, weshalb  Perfektionismus schadet und ihn anschließend zu überwinden. 

Perfektionismus killt deine Produktivität
Perfektionismus führt zwar vorübergehend zu spitzen Ergebnisse, doch auf Dauer schadet er der Produktivität. Eine perfektionistische Arbeitsweise ist trotz spitzen Ergebnissen nicht produktiv, denn Aufwand und Nutzen stehen in keinem ausgeglichenen Verhältnis. Ab einem gewissen Punkt ist Perfektionismus sogar eher lähmend. Perfektionismus führt dazu, dass du dich im Detail verlierst. Nicht selten verzettelst du dich und dir rinnt deine kostbare Zeit nur so durch die Finger.  
Deine Kreativität leidet unter Perfektionismus
Wer sich mit Mutter Teresa, da Vinci und Kate Moss gleichzeitig vergleicht, wird es nicht nur sehr schwer haben, sondern unterdrückt vor lauter Anstrengung bereits im Ansatz jegliche Form von Kreativität. 
 Vielleicht hast du es dir schon gedacht: Perfektionismus ist ein großer Feind von Kreativität. Denn die Freude an der einst geliebten Tätigkeit, wird durch den Drang perfekt sein zu wollen in Mitleidenschaft gezogen. Gedanklich befindet man sich permanent in negativen Zuständen und das blockiert nunmal die Kreativität.
Perfektionismus ist schlecht für deine psychische Gesundheit
Perfektionismus führt meist dazu, dass man sich an den eigenen Erfolgen nicht mehr erfreuen kann. Stattdessen sucht man nach dem Haar in der Suppe. Ganz egal was auch erreicht wurde: Es ist nie gut genug! 

Der allzeit präsente Drang, alles perfekt machen zu müssen, setzt ziemlich unter Druck. Die unrealistisch hohen Ansprüche an sich selbst führen zu Überforderung und Unzufriedenheit. Wenn dies zum Dauerzustand wird, kann es im schlimmsten Fall zu Depressionen, Burnout und Co. führen, doch soweit muss es erst gar nicht kommen. 
Es ist von großem Vorteil, die hinter dem Perfektionsmus verborgenen Ängste ehrlich zu betrachten und zu erkennen. Die ständig übertriebenen Bewertungen der eigenen Person und/oder der erbrachten Leistungen sind Blockaden auf dem Weg zu mehr Leichtigkeit im (Business)Alltag.
Perfektionismus schadet deinen sozialen Beziehungen
Beispielsweise sind Kompetenz und Professionalität Eigenschaften, die in der Businesswelt gern gesehen sind. Doch Perfektionismus hingegen, hat das Potential unsere Mitmenschen in den Wahnsinn zu treiben. Wenn man wie besessen davon ist, zu jeder Zeit alles perfekt machen zu müssen, ist das nicht nur furchtbar anstrengend für einen selbst - sondern auch für andere. 

Besessen vom Streben nach Perfektion passiert es oft, dass Personen übersensibel auf Kritik von Außen reagieren. Werden Fehler von Mitmenschen bemerkt und geäußert, wird dies nicht selten als Angriff auf die eigene Person betrachtet. Über den Fakt, dass Fehler nunmal zu jedem Wachstumsprozess dazugehören, wird hinweg gesehen. Dies wiederum stoßt auf Unverständnis beim Gegenüber und ist optimales Zündmaterial für Konflikte.

Der übertriebene Perfektionismus wirkt sich demnach nicht nur auf die eigene Person aus, sondern hat einen großen Einfluss auf soziale Beziehungen. Beispielsweise kann, mit solchen Personen zusammenzuarbeiten, zur reinsten Tortur werden. Schließlich liegt es nahe, dass Perfektionist:innen nicht nur sich selbst auf den Prüfstand zu stellen…

Kleiner Tipp: Wenn du mehr zum produktiven Arbeiten erfahren möchtest, dann schau dir gerne die Blogbeiträge "Produktivität steigern" und "Zeitfresser entlarven" an.

Meine 5 Tipps für mehr Leichtigkeit im (Business)Alltag 

Bye Perfektionismus - hey Leichtigkeit! Um der Perfektionismus-Falle zu entkommen oder gar nicht erst hinein zu tappen, habe ich 5 Tipps für dich zusammengefasst. 

Diese werden dir mit Sicherheit dabei helfen, möglichen Perfektionismus zu überwinden und einen gesunden Umgang mit den eigenen Ansprüchen zu finden. 

Vergleiche dich nicht mit anderen
Wie einer meiner Dozenten zu sagen pflegte, ist der sichere Tod von Weiterentwicklung der Vergleich. Doch die meisten von uns tendieren dazu sich mit anderen zu vergleichen. Grundsätzlich ist das okay und auch erst einmal nichts allzu Schlimmes. Gerade im Zeitalter von Social Media ist das Vergleichen mit anderen schon zur vermeintlichen Normalität geworden. Doch richtest du deinen Blick ständig nur darauf, was andere können, besitzen und wie perfekt sie sind, verlierst du das wirklich Wichtige aus den Augen - dich selbst! Dein Selbstwert leidet unter den Vergleichen mit dem vermeintlich perfekten Leben anderer und du blockierst jegliche Weiterentwicklung. Suche nicht weiter krampfhaft nach Dingen die jemand anderem besser gelingen als dir! Den durch das ständige Vergleichen entwickelten Perfektionismus kannst du überwinden, indem du dich auf dich selbst, deine Stärken und Talente konzentrierst.
Feiere deine Erfolge
Ja, du hast richtig gelesen. Du darfst und sollst deine Erfolge feiern - auch wenn sie dir noch so klein erscheinen. Bestelle dir doch einfach mal deine Lieblingspizza (oder Lieblingspasta) und lass’ es dir richtig gut gehen. Stoße mit dir selbst auf dich und deine Erfolge an. Es ist so wichtig zu erkennen, was du bereits alles gemeistert hast. Halte dir regelmäßig bewusst vor Augen, was du gegeben, geschafft und erreicht hast. Was du bewirken konntest und was dir gelungen ist. Schreibe es dir auf und lese es durch. An dieser Stelle ist es wichtig, nicht nur die Dinge aufzuführen, die du besonders hervorheben möchtest. Es zählen alle Erfahrungen, denn sie sind Learnings und somit wertvoll. Sie verdienen es von dir anerkannt und geschätzt zu werden.
Verliere dich nicht im Detail
Eine weitere Falle des Perfektionsmus ist es, den Fokus auf jedes noch so kleine Detail zu legen. Denn dabei verliert sich das große Ganze aus den Augen. Die Konsequenz: Du verzettelst dich und kommst nicht ans Ziel. Richte deinen Blick auf das große Gesamte und überlege dir bewusst, ob das klitzekleine Detail, welches dir Kopfschmerzen bereitet, wirklich von Bedeutung ist. Ansonsten verschiebt sich der Abschluss der Sache immer weiter nach hinten und wächst dir irgendwann über den Kopf. So kannst du es nicht an dein Ziel schaffen. Die Frage „Erreiche ich das Ergebnis nur, wenn XY erledigt wird?“ kann dich unterstützen. Du wirst merken - ganz oft lautet die Antwort klar: Nein! Du schaffst es den Perfektionismus zu überwinden, indem zu deine übertriebene Liebe zum Detail hinten anstellst. Alles andere raubt dir Zeit und Energie, zieht dich runter und hält sich ab dein Zeil zu erreichen.
Hab’ realistische Erwartungen
Kein Mensch erwartet Wunder von uns - doch wieso tun wir es dann von uns selbst? Erst einmal zu erkennen, dass die Erwartungshaltung an uns selbst (oder an unsere Mitmenschen) unrealistisch oder gar unzumutbar sind, ist ein wichtiger Schritt um Perfektionismus zu überwinden und gelassener zu werden. Oftmals reichen bereits 80% vom ersehnten Ergebnis aus, um ans Ziel zu kommen. Es müssen nicht immer die 110% sein, die du von dir abverlangst. Was wir auch gerne mal vergessen: Lerne zu akzeptieren, dass dir nicht alles beim ersten Versuch perfekt gelingen kann. Ganz egal, welche Bemühungen zu anstellst - es gibt Dinge, die muss man nunmal erst üben bevor man sie kann. Es ist unrealistisch, dass alles auf Anhieb perfekt funktioniert und du solltest dich von diesem Gedanken lösen. Gib’ dein Bestes, das ist immer genug. Wenn du das einsiehst, gelingt es dir den Perfektionismus zu überwinden.
Räume weit verbreitete Glaubenssätze aus dem Weg
Wer kennst sie nicht - die altbekannten negativen Glaubenssätze. Sie machen uns unser Leben schwer und sitzen so tief in unserem Unterbewusstsein, dass wir sie nur mit Mühe wieder loswerden.Und wie sollte es auch anders sein, ist das auch mit Glaubenssätzen in Bezug auf Perfektionismus der Fall. Sie schaffen es uns zu vermitteln, weshalb es so wichtig und natürlich richtig sei, nach Perfektionismus zu streben. Vielleicht kommen sie dir ja auch bekannt vor. 
- Gut ist nicht gut genug
- Das geht aber sicher noch besser
- Mit dem Durchschnitt gebe ich mich nicht zufrieden

Wenn du solche Glaubenssätze entwickelt hast, liegt es auf der Hand, dass du nach Perfektion strebst und dich schlecht fühlst, wenn nicht alles perfekt ist. 

Also gehe diesen Glaubenssätzen an den Kragen. Räume sie aus dem Weg, indem du sie durch positive Glaubenssätze ersetzt. Du wirst es dir selbst danken.

Mögliche positive Glaubenssätze können sein: 
- Done is better than perfect
- Jeder macht Fehler und aus Fehlern lernt man 
- Es ist gut genug

Fazit

Glaub mir, Perfektionismus und ich sind per „du“ miteinander. Wir kennen uns nur zu gut und ich muss immer wieder lernen ihn zu überwinden. Sehr oft stand er schon zwischen meinen Zielen und mir.

Doch er ist grundsätzlich nicht zu verteufeln, doch wird er übertrieben richtet er viel Schaden an. Es handelt sich hierbei um eine unbewusste Struktur und gilt als eine der hartnäckigsten Eigenschaften.

Um Perfektionismus zu überwinden gilt es die Anzeichen und Eigenschaften zu kennen und zu bekämpfen.

Es ist eine tägliche Herausforderung den Perfektionsmus zu überwinden und ist nicht von einem auf den anderen Moment abgehakt. Doch dies langfristig zu schaffen sorgt für ein glücklicheres Leben, eine gesunde Work-Life-Balance und bessere Beziehungen zu unseren Mitmenschen. 

Manchmal ist es an der Zeit einfach mal einen Gang runter zu schalten und das eigentliche Leben nicht zu vergessen. Wirst du dir in einem Jahr noch böse sein, wenn du den Laptop einfach mal zuklappst und dir mit deinen Liebsten einen schönen Tag machst? Ich denke du kennst die Antwort.

Sei geduldig mit dir und überwinde so Schritt für Schritt den Perfektionismus und finde zu mehr Gelassenheit in deinem (Business)Alltag. 

Konntest du deinen Perfektionismus bereits überwinden oder kämpft ihr noch miteinander?
Lass’ es mich gerne in den Kommentaren wissen. 

Bis ganz bald! 

Julia 

Dieser Artikel wurde geschrieben von Julia
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